Abgeschlossen? Stand und Folgen der Aufarbeitung mit der Geschichte der Kirchen in der DDR
Termine |
Freitag, 12. Juni 2015, 11.00 - 21.30 Uhr Samstag, 13. Juni 2015, 09.30 - 13.00 Uhr |
---|---|
Veranstaltungsart | Tagung |
Einrichtung | Theologische Fakultät |
Veranstaltungsort | Franckesche Stiftungen |
Straße | Franckeplatz 1 |
PLZ/Ort | 06110 Halle (Saale) |
Ansprechpartner | PD Dr. Friedemann Stengel |
---|---|
Telefon | 0345-5523011 |
gisela.dorendorf@theologie.uni-halle.de |
Beschreibung
Vor allem während der 1990er Jahre ist die Rolle der Kirchen in der ehemaligen DDR ein Thema gewesen, das in Wissenschaft und Öffentlichkeit in beiden Teilen Deutschlands heftig umkämpft war. Die mit großem normativen Gewicht beladenen Qualifizierungen der politischen Position der Kirchen gegenüber dem SED-Staat changierten zwischen Widerstand, Anpassung und Kumpanei; das Feld war zwischen kirchlicher Apologie, Mythenbildungen, kirchenkritischen Ansätzen und journalistischer Enthüllungslust vermint. Zuweilen wurden Ausgrenzungen gegenüber oppositionellen Bewegungen fortgeschrieben, zuweilen wurden die einst kritischen Stimmen nun zum kirchlichen Identitätsmarker stilisiert, zuweilen wurde eine Verfolgungssituation von Kirche und Christen generalisiert. Die Diskussionen sind nicht beendet, sie wirken bis heute nach und werden wohl noch Jahrzehnte die Position von Kirche und Christentum in einer vorwiegend konfessionslosen Gesellschaft bestimmen - in beiden Teilen Deutschlands.
Die einzelnen Themenfelder behandeln dabei die Rolle der Kirchen (Elena Demke) und der Universitäten (Ilko-Sascha Kowalczuk) im Herbst 1989, die Auflösung des MfS und die Rolle der Bürgerkomitees (Tobias Hollitzer), die Aufarbeitung der Kirchengeschichte in der DDR durch die Kirchen selbst (Christan Dietrich), die Rolle der Aufarbeitungsgeschichte aus der Transitional Justice Perspektive (Stefan Engert), Verdienste und Versäumnisse der kirchlichen Vereinigung zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK) (Hans-Jürgen Röder), der Umgang mit Systemunrecht, Schuld und Versöhnung nach 1990 und als künftige Herausforderung im politischen und kirchlichen Bereich sowie als theologische Aufgabe (Friedemann Stengel, Marie Subklew-Jeutner, Curt Stauss), die Bedeutung der Kirchlichen Zeitgeschichte im Religionsunterricht (Frank-Michael Lütze).
Hinweise
15 EUR (erm. 10 EUR) exkl. Unterkunft