Kleinstadtliteratur
Termine |
Donnerstag, 16. März 2017, 14.00 - 21.00 Uhr Freitag, 17. März 2017, 09.30 - 19.30 Uhr Samstag, 18. März 2017, 09.00 - 12.30 Uhr |
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Veranstaltungsart | Tagung |
Einrichtung | Philosophische Fakultät II |
Veranstalter | Germanistisches Institut |
Veranstaltungsort | Steintor-Campus, Hörsaal V |
Straße | Ludwig-Wucherer-Straße, 2 |
PLZ/Ort | 06108 Halle (Saale) |
Ansprechpartner | Marc Weiland |
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Telefon | +49 157-31700663 |
marc.weiland@germanistik.uni-halle.de |
Beschreibung
Die Zeit der Kleinstadt scheint eine Zeit von Gestern oder gar Vorgestern zu sein. Angesichts der Ausbreitung und Anziehungskraft der Metropolen und der allumgreifenden Nivellierung des Stadt-Land-Gegensatzes scheinen kleine Städte zunehmend an Bedeutung zu verlieren. Dabei rufen die Vorstellungen der Kleinstadt zunächst einmal – im Guten wie im Schlechten – bekannte und vertraute Bilder auf. Tatsächlich aber sind die mit der Kleinstadt verbundenen individuellen und sozialen Lebensverhältnisse wesentlich vielgestaltiger, differenter und ambivalenter – sowohl in ihren gegenwärtigen Zuständen als auch in ihren historischen Entwicklungen. Die Erfahrungen und Imaginationen kleinstädtischer Lebenswelten reflektieren das widersprüchliche Verhältnis des Menschen zur und in der Moderne; und stellen zugleich auch spezifische soziale, politische und kulturelle Reaktionsmuster und Verarbeitungsformen vor Augen. Dabei scheint die Kleinstadt als Topos und Gestaltungsraum eines sozial Imaginären eine eigene Zeit und einen eigenen Raum zu haben. Dies zeigt auch die Literaturgeschichte. Die jeweiligen Kleinstadttexte sind so divers wie die jeweiligen Siedlungsräume, sozialen Erfahrungen und historischen Gegebenheiten – und spielen offensichtlich vor allem in Zeiten des (gefühlten und erlebten, wahrgenommenen und imaginierten) Umbruchs eine entscheidende Rolle. Angesichts der Fülle literarischer Texte ist es umso bemerkenswerter, dass die literarischen Darstellungen kleiner Städte bisher kaum breitere Beachtung in den Literaturwissenschaften gefunden haben; geben diese Texte in ihren vielfältigen Formen und Gestaltungen doch nicht nur Aufschluss über zentrale Problem- und Fragstellungen moderner Lebenswelten und aktueller Zeitumstände, sondern versuchen sich auch an Deutungs- und Gestaltungsvorschlägen einer ohne eine solche Fokussierung kaum zu fassenden Zeit.
Webseite | http://www.dorfatlas.uni-halle.de |
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