Peet Thesing: Feministische Psychatriekritik
Termin |
Donnerstag, 15. Juni 2017, 19.00 - 21.00 Uhr |
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Veranstaltungsart | Lesung |
Einrichtung | Universität gesamt |
Veranstalter | Arbeitskreis que(e)r_einsteigen |
Veranstaltungsort | Melanchthonianum, HS XV |
Straße | Universitätsplatz 8-9 |
PLZ/Ort | 06108 Halle (Saale) |
Ansprechpartner | que(e)r_einsteigen |
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Telefon | +49 345-5521411 |
queereinsteigen.halle@googlemail.com |
Beschreibung
Wir haben die Kulturwissenschaftlerin Peet Thesing zur Lesung aus ihrem neuen Buch „Feministische Psychiatriekritik“ eingeladen.Das Thema Psychiatriekritik ist schon lange aus dem Blickfeld von Feministinnen verschwunden. ›Helfende‹ Maßnahmen werden nicht (mehr) gesellschaftskritisch analysiert, auch psychiatrisch-medizinische Ansätze werden nicht auf ihre strukturelle Bedeutung hin befragt – Geschichte scheint es in der Psychiatrie nicht zu geben.
Dabei sind viele Fragen offen: Wie eigentlich entstehen ›psychische Krankheiten‹ in dieser Gesellschaft? Wie wird zwischen krank und gesund (nicht) unterschieden? Wird Homosexualität tatsächlich nicht mehr als Krankheit betrachtet? Womit wird psychiatrische Gewalt begründet? Welche Rolle spielen legale Drogen und Therapien? Hört die feministische Forderung »My body, my choice« bei Essstörungen und Selbstverletzungen auf?
In der vorliegenden Einführung werden psychiatrische Ansätze aus einer gesellschaftskritischen Perspektive hinterfragt. Dabei orientiert sich die Autorin am Wissen Psychiatrie-Erfahrener. Es geht um die Trennung zwischen gesund und krank, um die Entstehung von Diagnosen, um Homosexualität und Hysterie und die Macht der Gutachten. Es wird beschrieben, wie psychiatrische Gewalt funktioniert; Fesselungen und die Verabreichung von Medikamenten werden dabei ebenso analysiert wie psychische Zugriffe.
Abschließend werden Optionen vorgestellt, die Handlungsfähigkeit wieder möglich macht, wenn die Psychiatrie sich nicht als Ort des ›Helfens und Heilens‹ erweist. „Feministische Psychiatriekritik“ ist im UNRAST Verlag erschienen.
Peet Thesing ist Kulturwissenschaftlerin und Wendo-Trainerin. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit feministischen, psychiatriekritischen und antipsychiatrischen Themen, hält dazu als Referentin Vorträge und bietet Workshops an.
Hinweise
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die durch beleidigende, sexistische, rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Gleiches gilt für Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch derartiges Verhalten in Erscheinung getreten sind.