Anonymität in Briefen des 18. und 19. Jahrhunderts
Termin |
4. April 2024 - 5. April 2024 |
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Veranstaltungsart | Workshop/Seminar |
Einrichtung | Wissenschaftliche Zentren |
Veranstalter | Prof. Dr. Elisabeth Décultot, PD Dr. Jana Kittelmann, Prof. Dr. Stephan Pabst |
Veranstaltungsort | Christian-Thomasius-Zimmer (Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung) |
Straße | Franckeplatz 1, Haus 54 |
PLZ/Ort | 06110 Halle (Saale) |
Beschreibung
Epistolare Anonymität ist im Gegensatz zu anonymer Autorschaft bislang kaum untersucht worden. Das hat seinen Grund. Auf den ersten Blick scheint Anonymität für epistolares Schreiben keine große Relevanz zu besitzen. Im Gegensatz zu publizierten Texten weiß man in Briefwechseln fast immer, mit wem man es zu tun hat. Persönliche und konkrete Adressierung ist eine Voraussetzung für das Versenden und Empfangen von Briefen. Foucaults (nicht nur) in der Briefforschung viel diskutiertes Statement, dass ein Brief keinen Autor, sondern vielmehr einen Unterzeichner („signataire“) habe, unterstützt diese Annahme.
Doch ist das wirklich so? Bietet der private Brief in seiner medialen Flexibilität und Mehrdimensionalität neben vielfältigen Möglichkeiten der Variation und Inszenierung des eigenen Selbst nicht auch Gradierungen der Anonymität Raum? Und zwar im Sinne einer Vorläufigkeit, partiellen Identifikation und Adressierung unterschiedlicher Personenkreise, denen der Name von Autor:innen, Verfasser:innen, Werken oder anderen Entitäten eben bekannt ist oder nicht? Und selbst wenn Anonymität von Briefen und in Briefen nur ein marginaler Fall wäre, was erfahren wir in ihnen über die Praxis der Anonymisierung?
Hier will der Workshop ansetzen und das Phänomen von Anonymität in Briefen in den Blick nehmen und diskutieren. Nach dem Verhältnis von öffentlicher Anonymität und privater bzw. nicht-öffentlicher Kommunikation sowie der Durchlässigkeit zwischen epistolarer und gedruckter Kommunikation soll dabei ebenso gefragt werden wie nach spezifischen Strategien der Anonymisierung in Briefen. Der Workshop findet im Rahmen des DFG-Projekts „Der deutsche Brief im 18. Jahrhundert. Aufbau einer Datenbasis und eines kooperativen Netzwerks zur Digitalisierung und Erforschung des deutschen Briefes in der Zeit der Aufklärung“ statt. Demnach sollen in dem Workshop auch die damit verbundenen Herausforderungen für die digitale Erschließung und Edition von Briefen diskutiert werden.
Webseite | http://www.izea.uni-halle.de |
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Hinweise
Um Anmeldung wird bis 30. März 2024 gebeten unter: jana.kittelmann@izea.uni-halle.de. Online-Teilnehmer:innen erhalten nach Anmeldung einen Zugangslink.