Matthias Morgenstern: Luther – Lo-tahor – Reinheit und Ritual in der Polemik zwischen Juden und dem Reformator
Termin |
Samstag, 20. Mai 2017, 18.00 - 21.00 Uhr |
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Veranstaltungsart | Vorlesung/Vortrag |
Einrichtung | Philosophische Fakultät I |
Veranstalter | Seminar für Judaistik; Freundeskreis LEOPOLD ZUNZ e.V. |
Veranstaltungsort | Seminar für Judaistik, Großer Seminarraum |
Straße | Großer Berlin 14 |
PLZ/Ort | 06108 Halle (Saale) |
Ansprechpartner | PD Dr. Ottfried Fraisse |
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Telefon | +49 345-5523940 |
ottfried.fraisse@judaistik.uni-halle.de |
Beschreibung
Es gehörte zur Kultur des 16. Jahrhunderts, mit Namen zu spielen: Gräzisierungen sind besonders bekannt: Aus Reuchlin wurde Capnio, aus Philipp Schwarzerdt Melanchthon. Das Griechische konnte auch die deutsche Lautung beeinflussen: Martin Luder nannte sich 1517 Luther (von griech. „eleuteros“, „frei“). Juden verstanden den Namen des Reformators vom Hebräischen her: Der Kabbalist Avraham ben Elieser Halevi (etwa 1460–1530/35) leitete „Luther“ zahlenmystisch aus einem Bibelvers ab. Josel von Rosheim schrieb den Namen hebräisch als „Lo-tahor“ – „nicht rein“. Er spielte damit nicht nur auf die Fäkaliensprache Luthers an, sondern auch auf den Inhalt seiner Schrift Vom Schem Hamephorasch und vom Geschlecht Christi (1543).
Vortrag von Prof. Dr. Matthias Morgenstern (Universität Tübingen)