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Der Völkermord an den Osmanischen Armeniern 1915/1916 und die Situation der Armenier in Arzach/Berg-Karabach nach 2020

Termin	Dienstag, 1. Juni 2021, 16.00 - 18.00 Uhr
Veranstaltungsart	Vorlesung/Vortrag
Einrichtung	Philosophische Fakultät I
Veranstalter	Seminar für Christlichen Orient und Byzanz
Veranstaltungsort	Online
Straße	Mühlweg 15
PLZ/Ort	06114 Halle (Saale)

Ansprechpartner	Prof. Dr. Armenuhi Drost-Abgarjan
Telefon	+49 345-5524073
E-Mail	armenuhi.drost@orientphil.uni-halle.de

Beschreibung

Die Republik Türkei hat den Völkermord an den Armeniern und die Auslöschung Westarmeniens unter dem Deckmantel des Ersten Weltkriegs bisher nicht anerkannt. Die jungtürkischen Initiatoren und Vollstrecker dieses Verbrechens gegen die Menschheit und Menschlichkeit, Taleat Pascha, Enver Pascha und Jemal Pascha, werden heute in der Türkei im Gegenteil als Märtyrer und Helden verehrt.

Während der Militär- und Siegesparade in Baku nach dem 44-tägigen Krieg um Arzach/Berg-Karabach am 12. Oktober 2020 deuteten der Präsident Aserbaidschans, Ilham Aliev, und der extra eingereiste Präsident der Republik Türkei, Recep Tayyip Erdogan, unverhüllt öffentlich an, das "Werk" ihrer jungtürkischen Vorfahren stufenweise zu Ende zu führen und auch Ostarmenien von den Armeniern zu säubern, um die Verbindung zu ihrer Urheimat Mittelasien und ihre Träume zur Schaffung eines pantürkischen Reiches ohne Hindernisse zu verwirklichen.

Seit dem Waffenstillstand am 9. November sind die Aktionen Aserbaidschans scheinbar auf die Realisierung dieses Ziels gerichtet. In der Nacht zum 12. Mai 2021 überschritten aserbaidschanische Streitkräfte die Grenze der Republik Armenien und drangen unter Provokation und Misshandlung armenischer Grenzschutzsoldaten ins Land vor, wohl wissend, dass diese keinen Schießbefehl haben. Seit zwei Wochen halten sich entlang der armenisch-aserbaidschanischen Kontaktlinie diverse aserbaidschanische Diversionsgruppen bzw. Militärkräfte auf armenischem Territorium auf.

Die ausgewiesene Osmanistin und Turkologin Dr. phil. habil. Elke Hartmann, die sich unter anderem mit den Minderheiten im Osmanischen Reich beschäftigt, lehrt und wirkt an den Universitäten in Berlin (FU), Hamburg, München und Budapest (Peter-Pázmany-Universität). Sie wird zu den Hintergründen der Entwicklungen in den letzten sechs Monaten nach dem Wiederausbruch des Kriegs um Berg-Karabach/Arzach und den nicht zu verkennenden neo-osmanischen Tendenzen informieren.

Webseite	https://mesrop.uni-halle.de/

Hinweise

Anmeldungen über folgenden Link: https://forms.gle/wViXThksadSFHjMN6

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