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Andreas Kemper: Zur Aristokratie des Antifeminismus
Termin |
Mittwoch, 20. November 2024, 14.00 - 16.00 Uhr |
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Veranstaltungsart | Vorlesung/Vortrag |
Reihe | gender*bildet Ringvorlesung |
Einrichtung | Universität gesamt |
Veranstalter | gender*bildet - Netzwerkstelle für Genderforschung und -lehre |
Beschreibung
Differenzieren wir den Antifeminismus in eine maskulinistische und eine familistische Strömung, wobei letztere sich durch einen Kampf für die sogenannte "natürliche" Familie zu erkennen gibt, so fallen die vielen "von" in den Namen der Protagonist*innen auf (Beatrix von Storch, Hedwig von Beverfoerde, Mathias von Gersdorff, Nikolaus (von) Hohenberg, Gloria von Thurn und Taxis). Insgesamt lassen sich circa einhundert relevante Akteur*innen mit aristokratischen Hintergrund im deutschsprachigen Familismus identifizieren.
Im Vortrag wird die These vertreten, dass der familistische Antifeminismus im deutschsprachigen Raum von einem Netzwerk von verwandten Adelsfamilien dominiert, wenn nicht sogar gesteuert wird. Hierbei wird eine zeitgeschichtliche Spanne von der monarchistischen Abendlandbewegung der späten 1940er Jahren über den Einfluss rechtskatholischer Organisationen unter Papst Johannes Paul II. (Opus Dei, etc.) bis zu den Machenschaften russischer Monarchisten wie Konstantin Malofejew im letzten Jahrzehnt nachgezeichnet.
Anhand eines Stammbaum-Diagramms können verwandtschaftlichen Beziehungen der familistisch-antifeministisch Akteur*innen detailliert aufgezeigt werden. Diesen werden entsprechende Organisationen zugeordnet, die von Akteur*innen entweder direkt geleitet oder in denen sie viel Einfluss haben, wie Stiftung Ja zum Leben, CDL, TFP, Märsche für das Leben, Demo für alle, Initiative Familienschutz, Forum Deutscher Katholiken, kath.net.
Sollte sich die These bestätigen, dass „Adelsnetzwerke“ den familistischen Antifeminismus dominieren, führt dies unweigerlich zu weiteren Fragen: Warum wurde dies bislang nicht hervorgehoben? Welches Interesse haben die Akteur*innen an dieser politischen Arbeit? Können wir überhaupt von einer „bürgerlichen Geschlechterordnung“ sprechen, wenn der Adel auch heute noch derart dominant ist?
Ein Vortrag von Andreas Kemper (Publizist, Soziologe) im Rahmen der Ringvorlesung "Klasse und Gender - Intersektionale Perspektiven".
Webseite | https://www.rektorin.uni-halle.de/stabsstellen/vielfalt-chancengleichheit/gender_bildet/angebote/asq_und_ringvorlesung/ |
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Hinweise
Link zur Veranstaltung unter:
https://www.rektorin.uni-halle.de/stabsstellen/vielfalt-chancengleichheit/gender_bildet/angebote/asq_und_ringvorlesung/