Michael Blömer: Die Stadtgrabung in Doliche - Stadtentwicklung im antiken Nordsyrien
Termin |
Montag, 5. Mai 2025, 18.15 - 20.00 Uhr |
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Veranstaltungsart | Vorlesung/Vortrag |
Einrichtung | Philosophische Fakultät I |
Veranstalter | Institut für Kunstgeschichte, Archäologien und Klassische Altertumswissenschaften, Seminar für Klassische Archäologie |
Veranstaltungsort | Robertinum, Hörsaal |
Straße | Universitätsplatz 12 |
PLZ/Ort | 06108 Halle (Saale) |
Beschreibung
Ein Gastvortrag von apl. Prof. Dr. Michael Blömer (Universität Münster)
Der Vortrag stellt die Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen in der antiken Stadt Doliche (heute Gaziantep, Südosttürkei) vor. Der Ort war in der Antike ein urbanes Zentrum des nordsyrischen Hinterlandes und ist heute vor allem wegen seines lokalen Hauptgottes bekannt, der im 2. Jh. n. Chr. als Jupiter Dolichenus in weiten Teilen des Römischen Reiches verehrt wurde. Seit 2015 wird Doliche von einem internationalen Team unter der Leitung der Forschungsstelle Asia Minor der Universität Münster untersucht. Seitdem haben Surveys und Grabungen erstmals Erkenntnisse zur Struktur, Entwicklung und zum kulturellen Umfeld der Stadt in diachroner Perspektive geliefert. Der Schwerpunkt der Forschungen liegt zum einen auf der Erforschung des kaiserzeitlichen Stadtzentrums, wo eine Badeanlage, das Stadtarchiv und ein monumentaler Tempel untersucht wurden. Einen zweiten Schwerpunkt bildet die Erforschung der spätantiken Stadt. Die wichtigste Entdeckung ist hier eine große spätantike Basilika. Die Ergebnisse der Arbeiten in Doliche beleuchten nicht nur die Rolle Doliches als städtisches und religiöses Zentrum, sondern tragen auch zu einem besseren Verständnis der materiellen Kultur und der historischen Entwicklung des antiken Nordsyriens zwischen Hellenismus und Spätantike bei.