Sabine Huy: Sakrale Orte versus Abfallhalden? Eine neue Deutung der sogenannten Aschehügel auf der antiken Krim
Termin |
Montag, 19. Mai 2025, 18.15 - 20.00 Uhr |
---|---|
Veranstaltungsart | Vorlesung/Vortrag |
Einrichtung | Philosophische Fakultät I |
Veranstalter | Institut für Kunstgeschichte, Archäologien und Klassische Altertumswissenschaften, Zentrum für Archäologie und Kulturgeschichte des Schwarzmeerraumes e.V. |
Veranstaltungsort | Robertinum, Hörsaal |
Straße | Universitätsplatz 12 |
PLZ/Ort | 06108 Halle (Saale) |
Beschreibung
Als Aschehügel werden mehrere Meter hohe, künstliche Hügel bezeichnet, die innerhalb von Siedlungen lagen und eine enorme Menge an Artefakten und Tierknochen enthielten. In Myrmekion, Nymphaion und Kytaion an der Ostküste der Krim entstanden solche Hügel seit dem ausgehenden 5. Jh. v. Chr. und wuchsen über Jahrzehnte bis Jahrhunderte an. Auffällig ist ihre Lage über Heiligtümern, die sie verschütteten und damit außer Betrieb nahmen. Die Aschehügel enthielten mit kleinen Brandplätzen, Bestattungen von Hunden sowie zahlreichen Terrakotta-Statuetten selbst Spuren ritueller Praktiken. Ein Teil der Forschung hält sie daher für eine neue Art der Kultstätten, andere sehen darin profane Abfallhalden.
Dr. Sabine Huy (Universität Hamburg) nimmt in ihrem Vortrag eine Neubewertung der Befunde in Myrmekion, Nymphaion und Kytaion vor, die seit den 1960er Jahren ausgegraben wurden. Sie untersucht die unterschiedlichen Zeitdimensionen, die in den Aschehügeln zusammenkamen: die Dauerhaftigkeit ihres Bestehens, ihre Wachstumsgeschwindigkeiten und die jeweiligen Rhythmen der Handlungen am Ort. Dieser Ansatz ermöglicht, die Frage nach Bruch oder Kontinuität mit den Vorgängerkulten neu zu bewerten.
Webseite | https://www.schwarzmeerarchaeologie.de/ |
---|