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Szenische Lesung: "Aber werden im Schatten der Gläubigkeit nicht auch die großen Verbrechen begangen?"
Termin |
Dienstag, 24. Juni 2025, 19.30 - 21.00 Uhr |
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Veranstaltungsart | Lesung |
Einrichtung | Leucorea |
Veranstalter | Stiftung Leucorea |
Veranstaltungsort | Leucorea, Auditorium Maximum |
Straße | Collegienstraße 62 |
PLZ/Ort | 06886 Lutherstadt Wittenberg |
Beschreibung
Marcus Kaloff und Jan Kostka präsentieren ein Programm über eine besondere Schriftstellerfreundschaft: Anna und Friedrich Schlotterbeck gehörten der kommunistischen Bewegung in der Weimarer Republik an, erfuhren während des Nationalsozialismus Exil und KZ-Haft und waren 1948 von Stuttgart nach Dresden gezogen. Als unangepasste Kommunisten wurden sie bald aus der SED ausgeschlossen, 1953 folgte die Verhaftung durch den Staatssicherheitsdienst.
Aus einer dreijährigen Haft entlassen, bauten sie sich in Potsdam eine Existenz als Schriftsteller auf. Hier lernten sie 1962 Christa und Gerhard Wolf kennen, die gerade begannen, bedeutende Stimmen in der Literatur der DDR zu werden. Aus der Einladung zum Abendessen erwuchs eine lebenslange Freundschaft. Die rückhaltlos offene und illusionslose Gesprächskultur bei den "Schlotters" eröffnete den „Wölfen“ kritsche Einblicke in die Geschichte und politsche Gegenwart der DDR. Zugleich waren ihre Treffen von Lebensfreude und Gelassenheit geprägt, vom Anspruch, nach allen Entbehrungen das Leben zu genießen. Die szenische Lesung rekonstruiert anhand von Tagebucheinträgen, Briefen und literarischen Texten die bewegten Biografien von Anna und Friedrich Schlotterbeck und setzt sie in Beziehung zum Schaffen von Christa und Gerhard Wolf.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Göttliche und irdische Gesetze“ fragt das Programm, wie trotz der Desillusionierung, die Friedrich Schlo?erbeck einmal auf die Formel bringt: „Früher half Gott. Dann die Partei. Das ist vorbei.“, ein gesellscha?liches Engagement möglich ist. Verweist Schlotterbeck dafür auf ein "menschliches Niemandsland, das wir erst zu Neuland machen müssen", so nutzt Christa Wolf diesen Raum für Überlegungen zur Lebensfähigkeit angesichts existenteller Gefährdungen und zur Selbstwahrnehmung, die an die Stelle großer historischer Entwürfe tritt.
Webseite | https://leucorea.de/veranstaltungen/ |
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Hinweise
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.