Pan T. | Herr T. (PL 2019)
Termin |
Dienstag, 6. Juni 2023, 18.00 - 21.00 Uhr |
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Veranstaltungsart | Filmvorführung |
Reihe | Polnische Filmreihe "Literatur und Film im Dialog" |
Einrichtung | Philosophische Fakultät I |
Veranstalter | Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien | Institut für Geschichte |
Veranstaltungsort | Puschkino |
Straße | Kardinal-Albrecht-Straße 6 |
PLZ/Ort | 06108 Halle |
Beschreibung
Der Titel der Filmreihe geht auf Wislawa Szymborskas Gedicht „Nic dwarazy“ (Nichts zweimal) zurück. Dort beschreibt sie die Ambivalenz zwischen dem Wert der Einmaligkeit des Augenblicks und der Notwendigkeit der Veränderung. An diesem Abend wird der Film "Pan T." (Herr T.) von Marcin Krzysztalowicz gezeigt.
Der Filmtitel „Pan T.“ weckt natürlich Assoziationen zum polnischen Nationaldrama „Pan Tadeusz“ von Adam Mickiewicz. Und tatsächlich entführt uns Marcin Krzysztalowicz in die Welt der Literatur. Allerdings wir befinden uns nicht in der Zeit der Romantik, sondern in den frühen Fünfzigerjahren des harten Stalinismus in Polen. Den Warschauern wurde ungebeten als Symbol der Allgegenwart des Großen Bruders – der Zuckerbäcker-Kulturpalast – in die Mitte gerammt und der Geheimdienst schnüffelt jeden Winkel ab, um potenzielle Revisionisten auszuhebeln. In dieser angespannten Zeit lernen wir den mysteriösen Journalisten und Schriftsteller Herrn T. kennen, der so gar nicht in die sozialistisch-realistische Doktrin passen will. Er hat schon seit Monaten nichts mehr geschrieben, was sich veröffentlichen ließe. Mit Jobs als Aushilfslehrer kann er sich kaum über Wasser halten. So wird allmählich das Geld knapp und er droht nicht nur zu verhungern, sondern auch aus dem günstigen Schriftstellerhotel zu fliegen. Regisseur Marcin Krzysztalowicz schafft es – trotz der schwarz-weißen Optik – der drückenden Atmosphäre der Nachkriegszeit einigen skurillen, ironischen Humor abzugewinnen. Sein Film funktioniert sowohl als politische Parabel als auch als Abhandlung über das Künstlerleben oder als Hohelied auf den Widerstand im Totalitarismus. Man kann mit ihm aber vor allem jede Menge Spaß haben.
Die Filmvorführung erfolgt in der Originalsprache mit deutschen Untertiteln.
Mit einer Einführung von Veronika Warzycha (Leipzig) und einer anschließenden Diskussion mit Jeannette van Laak und Anna Grochocka (Halle).
Webseite | https://www.aleksander-brueckner-zentrum.org/veranstaltungen/detail/nic-dwa-razy-nichts-zweimal-literatur-und-film-im-dialog |
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