Podiumsdiskussion: "1848 heute - kann eine gescheiterte Revolution der demokratischen Traditionsstiftung dienen?"
Termin |
Donnerstag, 15. Juni 2023, 17.00 - 19.00 Uhr |
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Veranstaltungsart | Podiumsdiskussion/Gesprächsrunde |
Einrichtung | Philosophische Fakultät I |
Veranstalter | Institut für Geschichte, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt |
Veranstaltungsort | Freilinghausen-Saal, Franckesche Stiftungen (Haus 1) |
Straße | Franckeplatz 1 |
PLZ/Ort | 06110 Halle |
Beschreibung
Öffentliche Podiumsdiskussion zum 175. Jubiläum der Revolutionen von 1848/49.
Es diskutieren
- Prof. Dr. Hedwig Richter (Universität der Bundeswehr München)
- Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann (Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam)
- Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Langewiesche (Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
- Prof. Dr. Manfred Hettling (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
- Prof. Dr. Theo Jung (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
Geschichte wird immer aus der Gegenwart geschrieben. Auch das 175-jährige Jubiläum der der Revolution von 1848/49 im Jahr 2023 blickt aus unserer gegenwärtigen Perspektive auf die Geschehnisse dieser Jahre. Zuletzt haben sich dabei die Blickwinkel verschoben. Der deutsche "Sonderweg" als Abweichung vom westlichen Modell der liberalen Verfassungsordnung, der den Fokus auf das "Scheitern" der Paulskirche richtete, steht heute weniger im Vordergrund. Stattdessen wird der "demokratische Aufbruch" der Freiheitsbestrebungen von 1848 als Vorgeschichte der bundesrepublikanischen Gegenwart gefeiert – bis hin zur staatstragenden Würdigung durch den Bundespräsidenten. Allerdings entsteht durch diese geschichtspolitische Vereinnahmung ein Spannungsverhältnis zwischen dem politischen Bedürfnis und der Aufgabe einer kritischen Geschichtswissenschaft, allzu bereinigte Narrative mit der "Unaufgeräumtheit" vergangener Wirklichkeiten zu konfrontieren.
Nur das ermöglicht historisches Lernen. Vor diesem Hintergrund diskutieren wir im Jubiläumsjahr über die Herausforderung an die Revolutionsgeschichte, aktuelle Fragen aufzugreifen, ohne dabei zur "Legitimationswissenschaft" für die politische Gegenwart zu werden.
Hinweise
Alle sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.