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Erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung als Kritik
Termin |
Montag, 5. November 2012, 18.15 - 20.00 Uhr
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Veranstaltungsart |
Podiumsdiskussion/Gesprächsrunde |
Reihe |
Hallesche Abendgespräche zu Schule und Bildung
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Einrichtung |
Wissenschaftliche Zentren |
Veranstalter |
Zentrum für Schul- und Bildungsforschung |
Veranstaltungsort |
Zentrum für Schul- und Bildungsforschung |
Straße |
Franckeplatz 1, Haus 31 |
PLZ/Ort |
06108 Halle (Saale) |
Beschreibung
Auch die erziehungswissenschaftliche Perspektive auf Migration war lange Zeit von der natio-nalgesellschaftlichen Sicht dominiert, migrantisch geprägte Lebenslagen und Biographien ent-weder als Risiko oder Chance, bzw. Belastung oder Bereicherung für Bildung, Schule und andere pädagogische Institutionen wahrzunehmen. Inzwischen lassen sich allerdings vermehrt auch solche Stimmen im Diskurs vernehmen, die eine derartige gleichsam verengte und jeweils ein-seitige Perspektive zugunsten eines komplexeren und differenzierteren Verständnisses von Mig-ration und Bildung verlassen wollen. Zu dessen Erweiterung gehört sicherlich, zum einen den Begriff von kultureller Differenz kritisch zu betrachten, zum anderen Kulturalisierungen und Ethnisierungen, wie sie sich immer wieder sowohl in institutionalisierter pädagogischer Praxis als auch in erziehungswissenschaftlicher Theorie finden lassen, reflexiv aufzuarbeiten. Ebenso gilt für solche Positionen, die politische Diskussion, in der weiterhin extrem vereinfachte und reduzierte Vorstellungen über Migration vor allem im Zusammenhang mit der schillernden De-batte um den Begriff „Integration“und dessen assimilationistischer „Schlagseite“ kursieren, zu analysieren, und damit eine in der hiesigen Öffentlichkeitimmer noch fast ausschließlich natio-nalgesellschaftlich geführte Debatte für den globalen und internationalen Kontext, in dem Migra-tionen stattfinden, zu öffnen. Durch Migration, so lässt sich strukturell betrachtet sagen, werden symbolische, aber auch rech-tliche sowie territoriale Grenzen problematisiert und irritiert. Sie können aufgelöst, aber stets auch wieder neu gezogen werden. Ziel der Abendgespräche im Wintersemester 2012/13 soll es sein, allesamt kritisch-reflexive Beiträge zu diskutieren, die solchen Auflösungen und Grenzzie-hungen theoretisch und empirisch auf die Spur zu kommen suchen.
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